Planungswerkstätten - Metzinger Bäder
Planungswerkstätten
Rund um die Ausstattung und die Gestaltung des neuen Bades
Zwischen Februar und März 2019 wurden im Rahmen von zwei Planungswerkstätten alle Ergebnisse der breiten Beteiligung gesichtet, ergänzt und mit Unterstützung von Experten und Schlüsselakteuren (u.a. Schulen, Vereine) bewertet. Ziel war es, eine Empfehlung für die Ausschreibungsinhalte zu erarbeiten.
Die Aufgabe der Teilnehmer der ersten Planungswerkstatt war es, die Ergebnisse der offenen Beteiligungsphase zu diskutieren, kommentieren und zu ergänzen. Die Ergebnisse wurden dann im Anschluss von der Verwaltung und gegebenenfalls externen Fachexperten bis zur zweiten Planungswerkstatt aufbereitet und unter anderem auch mit einer Kostenschätzung versehen.
In der zweiten Planungswerkstatt erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand der aufbereiteten Ergebnisse aus der ersten Planungsphase eine Empfehlung für die konkreten Inhalte der Ausschreibung.
09. Februar 2019: Erste Planungswerkstatt
Ideen aus Bürgerdialog münden in „Planungsidee Ganzjahres-Bad"
Bürgerinnen und Bürger bringen sich engagiert bei erster Planungswerkstatt ein
Rund 120 Bürgerinnen und Bürger waren bei der ersten Planungswerkstatt am Samstag, den 09. Februar dabei, um sich aktiv an der Ausgestaltung des zukünftigen „Bongert-Bades" zu beteiligen. In seiner Begrüßung dankte Oberbürgermeister Dr. Fiedler allen Beteiligten für ihr Engagement und unterstrich noch einmal, wie wichtig es sei, dass sich möglichst viele Menschen in die Planung des neuen Bades einbringen. Schließlich solle es ja ein Bad für alle Metzingerinnen und Metzinger werden.
Finanzbürgermeisterin Carmen Haberstroh stellte anschließend die in der Phase "Ermitteln" zusammengetragenen Bedarfe und Wünsche vor: Bürgerinnen und Bürger sowie die so genannten Schlüsselakteure – wie Schulen, Schwimmvereine, Jugendgemeinderat, Zukunftsteam Stadtentwicklung und die Bürgerinitiative Pro Kombibad – hatten von der Möglichkeit, ihre Bedarfe und Ideen zu nennen, regen Gebrauch gemacht. Weit über 1.000 Einzelideen kamen am Ende zusammen, darunter sehr konkrete Vorschläge. „Für uns ist das sehr beeindruckend, wie engagiert sich so viele Menschen in unserer Stadt eingebracht haben. Und gleichzeitig auch unheimlich wertvoll, weil Gemeinderat und Stadtverwaltung damit gleichzeitig sehen, dass es richtig ist, mit welcher Priorität und mit wie viel Zeit und Energie wir der Bäderfrage begegnen.", sagte Finanzbürgermeisterin Carmen Haberstroh.
Große Übereinstimmungen bei den Bedarfen und Wünsche der unterschiedlichen Nutzergruppen Schulen, Vereine, Bevölkerung gibt es vor allem bei folgenden Punkten:
- Mehr Wasserflächen/Schwimmzeiten & Schwimmer-Bahnen
- Becken nicht gleichzeitig für Schulen/Vereine/Öffentlichkeit nutzen
- Getrennte Becken
- Separates Sprungbecken 1/3/5 m
- Lehrschwimmbecken/Kursbecken mit Hubboden
- Erlebnisbecken/Ganzjahres-Außenbecken
- Rutschen/Boulderwand
- Attraktiver Kleinkinderbereich
- Attraktiver Spiel- & Relaxbereich für Jung bis Alt
- Genügend Liegen- und Ruhebereiche
- Sauna
- Flexible - wetterabhängige Nutzung
- Barrierefreiheit
- Gutes Energiekonzept
- Gastronomie
- Gute Erreichbarkeit (Rad, Bus, Parkplätze)
Von 1.000 Einzelideen zur Planungsidee "Ganzjahresbad"
Mit Unterstützung durch zwei verschiedene Bäderexperten, die jeweils vielfältige Erfahrungen in Fragen von Konzeption, Bau und Betrieb von Bäder aufweisen, sei es dann gelungen, die übereinstimmenden Bedarfe so intelligent zu kombinieren, dass daraus die „Planungsidee Ganzjahres-Bad" entstanden ist. „Diese Idee ist sowohl ressourcen- und flächenschonend und zugleich steigert sie die Qualität des Sport- und Freizeitangebots in Metzingen" fasst Carmen Haberstroh zusammen.
Die Planungsidee, die vom Bäderexperten Jens-Wilhelm Brand (CONSTRATA) mit vielen Beispielfotos vorgestellt wurde, beinhaltet elf verschiedenen Module. Zentraler Bestandteil ist dabei die von allen Befragten geforderte Trennung der Becken für unterschiedliche Nutzungen (Schwimmen, Springen, Freizeit). Daneben aber auch die Idee eines Cabrio-Daches und offener Fassaden sowie eines Ganzjahres-Außenbeckens, in dem man auch schwimmen kann. Diese Idee resultiert ebenfalls aus den Beiträge des Bürgerdialoges. Dort wurde vielfach der Wunsch geäußert, je nach Wetterlage flexibel zu sein. So wurde in der Vergangenheit in verregneten Sommern das Hallenbad vermisst und umgekehrt in schönen Frühjahrs- und Herbsttagen das Freibad-Feeling.
Information und Sachlicher Dialog an den Pinnwänden
Nach dem Mittagessen waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, sich alle Module noch einmal intensiv anzuschauen und zu kommentieren, was ihnen jeweils gut gefällt oder fehlt. Natürlich bestand auch die Gelegenheit, mit den Bäderexperten zu diskutieren und Fragen loszuwerden. Großen Zulauf fanden auch die Pinnwände der Stadtplanung. Dort ging es um das Thema „Erschließung & Standort". Konrad Berger, Leiter des Geschäftsbereiches „Planen und Bauen", und sein Mitarbeiter Bertram Dieringer stellten die Ergebnisse und die vielen Gutachten zur der Standortuntersuchung Bongertwasen vor.
So ging es nach der ersten Planungswerkstatt weiter
Die Ideen und Anregungen aus der ersten Planungswerkstatt wurden von der Stadtverwaltung und den externen Fachexperten aufbereitet und mit einer Kostenschätzung versehen. Anschließend beschloss der Gemeinderat einen Kostendeckel für das neue Kombibad, damit das Bad dauerhaft finanzierbar und die Eintrittspreise bezahlbar bleiben. Damit wurde die Grundlage für die zweite Planungswerkstatt am 30. März geschaffen.
„Seien Sie sich gewiss, dass wir mit den kommunalen Finanzen sorgsam und gewohnt verantwortungsvoll umgehen." sagt Oberbürgermeister Dr. Ulrich Fiedler. Auch er war am Samstag äußerst angetan von der guten und konstruktiven Stimmung. „Das ist richtig klasse wie motiviert alle mitgemacht haben." Für ihn sei es wichtig, dass die Menschen Politik nicht als „Politik von denen da oben" wahrnehmen. „Ich bin überzeugt, dass unser Weg der frühzeitigen Bürgerbeteiligung der richtige Weg ist. Er bringt uns allen eine wesentlich höhere Entscheidungsqualität und Akzeptanz." Dem kann Bäder-Experte Antonius Junker (GMF) nur beipflichten, der seit vielen Jahren Kommunen bei Bäder-Fragen begleitet. „Dieses Ausmaß an Bürgerbeteiligung und dieses Engagement der beteiligten Personen ist nicht selbstverständlich, sondern außergewöhnlich."
Mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger diskutierten im Rahmen der zweiten Planungswerkstatt.
30. März 2019: Zweite Planungswerkstatt
Ein wichtiges Stück Zukunft
Mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger diskutieren im Rahmen der zweiten Planungswerkstatt „Unser Bad" über die Weiterentwicklung der Planungsidee zum Ganzjahresbad. Große Zustimmung und Begeisterung bei den Teilnehmern.
„Sie gestalten ein wichtiges, schönes und nachhaltiges Stück Zukunft für Metzingen mit."
Mit diesen Worten begrüßte Oberbürgermeister Ulrich Fiedler die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Planungswerkstatt zum Bürgerdialog „Unser Bad". Erneut hatten sich mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger eingefunden, um sich über den aktuellen Stand zu informieren und gemeinsam an der Planungsidee weiterzuarbeiten. Besonders erfreulich: Wie schon im gesamten Beteiligungsprozess waren erneut Vertreter aller Altersgruppen dabei – von Jugendlichen und jungen Eltern bis hin zu den so genannten „Best Agern" – um in gemischten Gruppen die jeweiligen Anliegen und Ideen zu diskutieren.
Ganzjahres-Bad unterm Strich mit bester Bilanz
Im ersten Teil des Tages brachten Finanzbürgermeisterin Carmen Haberstroh sowie Hans-Wilhelm Brand (CONSTRATA) und Antonius Junker (GMF) die Anwesenden auf den neuesten Stand der Überlegungen zum Ganzjahresbad: Seit der ersten Planungswerkstatt am 9. Februar konnten viele der eingebrachten Kommentare der Bürgerinnen und Bürger eingearbeitet werden. Auch wurde die erste Planungsidee eines Ganzjahres-Bades unter der Vorgabe überprüft, wo es potenzielle Einsparungspotentiale geben könnte. Darüber hinaus hat der Gemeinderat in seinem Beschluss vom 28. März den jährlichen Zuschussrahmen für das neue Bad festgelegt. Unter der Zielvorgabe der dauerhaften Finanzierbarkeit soll der jährliche Zuschuss bei höchstens 1,76 Millionen Euro liegen. Dies entspricht im Vergleich zum prognostizierten Bedarf für den Betrieb zweier getrennter Bäder einer Einsparung von etwa 20 Prozent.
Finanzbürgermeisterin Haberstroh erläuterte anschließend, wie ein Zuschussbedarf ermittelt wird und zeigte, welche Einsparungen sich wie auf die laufenden Kosten auswirken würden. Dabei zeigte sich zur Überraschung vieler, dass die Umsetzung der in der ersten Planungswerkstatt gezeigten Idee eines Ganzjahres-Bades mit einer gut ausgestatteten Sauna einen deutlich niedrigeren Zuschuss benötigt als eine reduzierte Variante oder als ein Betrieb ganz ohne Sauna.
Auf der Basis vielfältiger Erfahrungen beim Betrieb diverser Bäder unterstrich Antonius Junker (GMF), dass die Attraktivität eines Bades auch aus wirtschaftlichen Gründen eine entscheidende Rolle spielt.
Kein "Kompromiss vom Kompromiss"
Im zweiten Teil diskutierten die Teilnehmenden an vier Stationen über Vor- und Nachteile von potentiellen Einsparungen. Soll die Beckengröße verkleinert oder auf einen 5-Meter-Turm verzichtet werden? Soll auf die Röhrenrutsche verzichtet werden oder soll sie erst zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden oder soll auf die Sauna verzichtet werden? Letztlich stieß die schon in der ersten Planungswerkstatt vorgestellte Idee eines Ganzjahres-Bades und einer gut ausgestatteten Sauna auf so breite Zustimmung, dass eine Reduzierung von keiner Gruppe favorisiert wurde. Stellvertretend sprach eine Teilnehmerin vielen aus dem Herzen: „Das Bad repräsentiert bereits eine tolle Schnittmenge aus allen Interessen von Schulen, Vereinen und Freizeitschwimmern von klein bis groß. Wenn wir an einer Stelle reduzieren, ist das immer zum Nachteil einer Gruppe. Das wollen wir nicht." Finanzbürgermeisterin Carmen Haberstroh zeigte sich von diesem Votum nicht überrascht. „Das was in der ersten Planungswerkstatt vorgestellt wurde, war ja schon das Ergebnis einer Schnittmenge aller Interessen, bei der jede Nutzergruppe was abgeben musste." Schließlich könne man gar nicht alle Bedarfe und Wünsche abbilden. Das sei finanziell nicht verantwortbar. „Hiervon aber noch etwas zu reduzieren, wäre quasi der Kompromiss vom Kompromiss." Und das sei dann vielleicht nicht weitsichtig genug. Schließlich soll das Bad auch zukunftsfähig sein.
Viele Ideen und Anregungen gab es zur ersten Planungsskizze, die Hans-Wilhelm Brand mitgebracht hatte. Darin wurde beispielhaft visualisiert wie ein zukünftiger Grundriss des Bades aussehen könnte. Einigkeit bestand darin, die Ruhe- und Spielbereiche klar zu trennen, damit alle Ansprüche ihren Platz finden und nicht unnötig Konflikte entstehen. Auch wurde diskutiert, wo das Becken mit dem Cabriodach am besten positioniert sein könnte und ob ein zusätzlicher Eingang im Sommer sinnvoll wäre.
Viel Dank zum Schluss
Mit der zweiten Planungswerkstatt endet der Bürgerdialog „Unser Bad". Zum Abschluss nahm Oberbürgermeister Fiedler die Gelegenheit wahr, noch einmal allen Beteiligten seinen Dank auszuspreche: den Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit viel Engagement und Zeit in den Prozess über eine lange Zeit eingebracht haben. „Ohne ihre Expertise hätten wir niemals ein solch tolles Ergebnis erreicht", so Fiedler. Der OB dankte außerdem den Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Stadtwerke sowie den externen Moderatorinnen Ute Kinn und Anni Schlumberger für die intensive Prozessplanung und –vorbereitung. Auch der Gemeinderat wurde mit besonderem Dank bedacht: „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Gemeinderat sich auf einen solchen Prozess einlässt. Auch wenn dieser weiterhin am Ende die Entscheidung trifft, erfordert es doch auch ein ganzes Stück Mut, den Bürger so stark einzubringen.", betonte der OB.
Bei der ersten Planungswerkstatt diskutierten rund 120 Bürgerinnen und Bürger über ein mögliches Ganzjahresbad.
Kontakt Stadt Metzingen
Projekt Ganzjahresbad
Stabstelle Kommunikation - Gremien - Städtepartnerschaften
Stuttgarter Str. 2-4
72555 Metzingen
E-Mail: ganzjahresbad@metzingen.de